6 Basics, die dich zu einem besseren Trader machen!
Um ein Haus zu bauen, braucht es ein solides Fundament. Gleiches gilt für Handelsaktivitäten. Wir fangen heute mit 6 Basics an, die dich zu einem besseren Trader machen!
In der Einführung zur Tradingpsychologie haben wir bereits über grundlegende Dinge gesprochen. Zum Beispiel haben wir uns angesehen, was Trading ist und — vor allem auch — was es nicht ist. Heute möchte ich das Ganze ein wenig vertiefen. Und ich denke, wir könnten kaum besser in einen zweiten Artikel zu Tradingpsychologie starten, als mit dem nachfolgenden Zitat:
I don’t want to be at the mercy of my emotions. I want to use them, to enjoy them, and to dominate them.” — Oscar Wilde
Zugegeben, Oscar Wilde war kein Investor oder Trader, aber er brachte den Grundgedanken auf den Punkt. Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu behalten, auch unter Druck- und Stresssituationen und gleichzeitig absolut diszipliniert zu bleiben, ist, was Trading wirklich bedeutet. Wir wollen nicht dem Gutdünken unserer eigenen Emotionen unterliegen, wenn wir unser hart verdientes Geld riskieren!
Fundamentale und technische Analyse? Kann jeder erlernen, relativ schnell sogar. Charts lesen und daraus Rückschlüsse ziehen, die sogar Sinn ergeben? Basiswissen fürs Trading, das immer mehr ausreift, je mehr Erfahrung du sammelst. Viel wichtiger als all das, ist das richtige Mindset. Wenn du deine Emotionen über dein Handeln bestimmen lässt, kannst du dein Kapital auch gleich für einen guten Zweck spenden. Hätte deutlich mehr Sinn!
Lass uns in diesem Artikel einfach mal ein paar Punkte durchgehen, die es dir ermöglichen, ein gutes Fundament für das erfolgreiche Mindset eines Investors/Traders zu erarbeiten. Du führst ja hoffentlich bereits ein Trading-Journal. Falls nicht, direkt zurück zur Einführung zur Tradingpsychologie und noch heute damit beginnen!
Vermeide Analysis Paralysis
Kennst du das? Du sitzt schon wieder seit Stunden vor den Bildschirmen und analysierst seit gut 45 Minuten ein und dieselbe Tradingidee? Ich kenne das und es ist Gift für dein Kapital (für meines auch)! Wir Menschen tendieren dazu uns entweder impulsiv (emotional) in eine Sache zu stürzen oder aber eine Entscheidung so stark zu rationalisieren, dass wir kaum mehr in der Lage sind eine Entscheidung überhaupt zu treffen. Wir denken uns eine womöglich gute Sache regelrecht kaputt!
Beim Trading sollst du Emotionen möglichst weit weg von deinen Entscheidungen halten. Also bleibt dir nur das Rationalisieren. Deshalb tendierst du zu viel Analyse. Du findest immer neue Anhaltspunkte, wie der Trade ausgehen könnte. Pro und Kontra Listen füllen sich in deinem Gehirn und am Ende verpasst du entweder den passenden Einstieg oder tradest einen Gewinner gar nicht.
Du solltest auch keinesfalls zu viele Indikatoren verwenden. Denn zu viele Linien, Oszillatoren und ähnliches bewirken lediglich, dass du jedes Mal zu viele Informationen verarbeiten musst. Ich habe genau 5 Einstiegskriterien für meine Trades und nutze außerhalb der Analyse keine technischen Indikatoren. Wenn meine 5 Kriterien erfüllt sind, eröffne ich eine Handelsposition ohne zweimal drüber nachzudenken. Wozu auch? Ich vertraue meiner Analyse, meiner Tradingstrategie und halte mich an mein Risikomanagement!
Profi-Tipp: Keep it simple! Habe einen genauen Plan (eine Tradingstrategie) und prüfe, ob alle Einstiegskriterien erfüllt sind. Ja? Wieso hast du deine Handelsposition dann nicht schon offen? Risikomanagement strikt einhalten und rein in den Kurs! Potenzielle Profite vermehren sich nicht, indem du mehr analysierst, sondern indem du tradest!
Kenne deinen Ausstieg
Wo ich gerade noch gesagt habe, dass potenzielle Profite sich nicht vermehren, wenn du mehr analysierst, habe ich das genau so gemeint! Um potenzielle Profite dann auch zu realisieren, musst du nicht nur den Einstieg, sondern auch den Ausstieg meistern. Ein ordentlicher Trade besteht aus drei grundlegenden Elementen:
- Ein sinnvoller Einstiegspunkt, der von Analyse und Tradingstrategie unterstützt wird
- Ein striktes Risikomanagement mit passender Positionsgröße
- Ein Plan zum Ausstieg, noch bevor die Handelsposition offen ist
Du solltest wissen, wann und warum du einen Trade eingehst, aber auch, wann und warum du aussteigst. Du musst keinen fixen Take Profit setzen (zumindest nicht immer), aber du solltest eine grobe Idee haben, wo du aussteigen möchtest. Ausstiege (Exits) zu meistern, ist schwerer noch als Einstiege. Also lass dir Zeit, aber habe einen Plan!
Profi-Tipp: Setze dir ein Ziel, wo du zumindest einen Teil deiner Position schließt. Zum Beispiel 75 %. Die restlichen 25 % lässt du dann weiterlaufen, bis ein zweiter Punkt zum Ausstieg erreicht wurde. So sicherst du Profite ab und hast sogar die Chance, dass deine restliche Handelsposition noch weiter im Geld landet. Das fördert übrigens auch den Glauben an dich selbst, deine Analysefähigkeiten und deine Tradingstrategie!
Sehe Fehler, als Chance zu lernen
Akzeptanz gegenüber eigenen Fehlern oder auch nur einzugestehen, dass du falsch lagst, ist eine harte Sache. Ich kenne viel zu viele Analysten, die nicht auch nur eine Sekunde zögern, um sich mit ihren jüngst eingetroffenen Voraussagen zu schmücken. Ich kenne hingegen nur eine Handvoll, die auch eingesteht, dass sie falsch lagen oder Fehler bei der Analyse selbst machten. Selbst dann nicht, wenn das eindeutig bewiesen ist!
Fehler sind menschlich! Und so normal wie es ist, dass Fehler passieren, sollte es für dich auch sein, diese Fehler zu akzeptieren und zuzugeben! Eine Handelsposition verlief entgegen deiner Analyse? Nein, der Markt war daran nicht schuld! Du bist die einzige Person, die für deine Handelsaktivitäten verantwortlich ist. Akzeptiere deine Fehler, analysiere deine Fehler und nehme die Chance wahr, dass jeder Fehler zur Weiterentwicklung dienen kann!
Der Markt macht, was er will
Wir müssen als Investoren und Trader akzeptieren, dass der Markt macht, was er will. Keine Unterstützungs- oder Widerstandszone muss respektiert werden. Keine Trendlinie muss halten und Signale aus technischen Indikatoren finden viel zu oft keinerlei Bestätigung durch den Preis selbst. Weder du, noch ich, können an den Bewegungen der Märkten irgendwas ändern. Wir müssen das radikal akzeptieren!
Sentiment spielt hierbei eine große Rolle. Denn wenn die vorherrschenden Emotionen der Marktteilnehmer ihre Extreme erreichen, dann können Preisbewegungen schnell mal sämtliche fundamentale und technische Analyseerkenntnisse ignorieren. Wenn du mehr über Sentiment erfahren möchtest, dann habe ich hier die passende Marktpsychologie 101 für dich!
Denke, wie ein Gewinner
Zugegeben, dieser Tipp braucht Zeit. Aber wenn du nicht anfängst, wie ein Gewinner zu denken, wirst du es auch nicht schaffen können! Was ich damit überhaupt meine? Wir alle müssen akzeptieren, dass es keinen Investor/Trader gibt, der eine 100 prozentige Gewinnrate über eine große Menge an Handelsaktivitäten aufweisen kann. Aber unsere mentale Einstellung kann unsere eigene Gewinnrate steigern.
Starte positiv in deine Analyse (ganz gleich ob fundamental oder technisch) und bleibe selbstdiszipliniert! Seit Stunden keine Einstiege gefunden? Wieso sitzt du dann überhaupt schon so lange vorm Rechner? Setze dir ein paar Alarme und genieße das Leben. Nicht zu traden ist eine echte Eigenschaft, die es zu erlernen gilt! Wenn du frustriert sitzen bleibst und verzweifelt nach einem Trade suchst, wirst du irgendwann auch einen finden: einen Loser!
Bleibe positiv und vertraue deiner Tradingstrategie. Vertraue dir selbst, dass du ein Gewinner bist und die nächste Handelsmöglichkeit von ganz alleine kommen wird. Aber übertreibe es nicht, sonst leidest du am Ende nur unter übersteigertem Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert und Selbstüberschätzung. Eine gefährliche Mischung für dein Kapital!
Du willst Rache nehmen? Lass es besser bleiben!
Wir alle kennen das. Der Trade sah so gut aus und plötzlich rauscht der Markt mit voller Wucht nach oben oder unten. Passiert! Rachegedanken hatte ich deswegen dennoch schon. Denn ich wusste ja, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass dieser Trade ein Gewinner werden würde. Ich will zurückhaben, was mir eigentlich doch schon gehörte!
Glaub mir eine Sache: Der Markt gibt dir nichts zurück, denn er hat es dir auch nicht genommen! Und du hast keinerlei Mittel, um den Markt wirklich zu bewegen. Wie willst du Rache an etwas nehmen, das sich für dich nicht interessiert? Wie willst du Rache an etwas nehmen, das so viel mächtiger ist, als du? Rache hat mit Gier zu tun und wir haben gelernt, dass Gier eine desaströse Emotion für den Tradingerfolg ist!
Schlusswort
Jeder einzelne Investor und Trader hat Stärken und Schwächen. Die einen halten Gewinner etwas länger und profitieren mehr, während andere ihre Loser zu spät schließen, um weitere Verluste vermeiden. Das ist okay! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und im Investment und Trading gilt wie überall anders auch: Lehrzeit ist kein Zuckerschlecken. Der Handel an den Finanzmärkten ist mit hohem Verlustrisiken verbunden. Und obendrein mit einer erheblichen Portion mentaler und emotionaler Belastungen.
Wenn wir aber einen soliden Plan haben, striktes Risikomanagement einhalten und unseren Emotionen nur wenig Spielraum bieten, dann haben wir schon große Schritte hin zu nachhaltiger Profitabilität gemacht. Dazu braucht es einen eisernen Willen und eine widerstandsfähige Selbstdisziplin. Ich bin überzeugt davon, dass jeder der obigen 6 Tipps, alleine schon für sich genommen, dich zu einem besseren Trader machen wird! Arbeite an dir und lass mich deine Fortschritte wissen!
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Bleib rational und habe starke Hände!
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Disclaimer: An dieser Stelle sei erwähnt, dass sämtlich gemachte Angaben ausdrückliche keine Finanzberatung oder Ermutigung zu irgendwelchen Investitionen darstellen. Vor Investitionen oder Tradingaktivitäten ist immer eigene Recherche zu betreiben. Der Handel mit Finanzinstrumenten birgt ein hohes Verlustrisiko und es sollte daher nie mehr Kapital eingesetzt werden, als beim Verlust verschmerzt werden kann. Ich nutze für unsere Analysen Tradingview.